Warum ich Dienstleistung so liebe

Dienstleistung

Für Einige der Inbegriff von Erfüllungsgehilfe und Selbstaufgabe, für Andere die zentrale Aufgabe von Führung und für sinnhaftes Tun.

Ich liebe das Wort Dienstleistung und möchte es mit dir ein bisschen genauer anschauen.

Im Wort Dienstleistung steckt erst einmal DIENEN, ein eher altmodisches Wort, das im Alltag kaum verwendet wird.

Dienen meint: Ermöglichen.

Die Kitaleitung dient den Mitarbeitenden, in dem sie ermöglicht.
Und sie leistet, d.h. sie ist aktiv, sie bringt bewusst ein Ergebnis hervor.

Führung ist für mich eine der anspruchsvollsten Dienstleistungen, die ein Mensch erbringen kann.

Eine gelingende pädagogische Arbeit kann nur von Fachkräften geleistet werden, die ihre Persönlichkeiten im Sinne einer hervorragenden Pädagogik in die Kita einbringen, die ihre Stärken kultivieren und aktiv zu einer sinnerfüllten Gemeinschaft beitragen.

Dienen bedeutet, genau diese Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen:

Ein Klima, in dem Selbstbewusstsein entstehen kann, weil Menschen mit ihren Leistungen gesehen werden.

Die Übernahme von Verantwortung stärken und damit Klarheit schaffen, die zu mehr Handlungsfreiheit und auch Freude am eigenen Handeln führen kann.

Menschen in ihrer Vielfalt anerkennen und sie ermuntern, ihre Leidenschaften einzubringen.

Den gemeinsamen Sinn und die Ziele des Tuns: Kinder zu begleiten und Familien zu unterstützen als Maßstab des Handelns kultivieren.

STOP, ist das nicht ein wenig utopisch? Ist das nicht falsch verstanden? Sind die Mitarbeitenden nicht angestellt, um eine Leistung zu erbringen?

Besteht die Leistung der Kitaleitung dann darin, die MA besser zu machen, ihre Talente hervorzulocken. Ist sie verantwortlich für die Qualität der päd. Arbeit? Dient sie, in dem sie die Mitarbeitenden dazu bringt, ihre beste Leistung zu zeigen?

Sollen die MA nicht ihre Aufgaben erfüllen und zwar so, wie das die Bildungsaufgaben vorsehen und wie ich das als Leitung gut finde?

Alte Führungsvorstellungen gehen tatsächlich von dieser Haltung aus. Sie degradieren die Mitarbeitenden zu Ausführenden. Hier wird hierarchisch gedacht. Oben Kitaleitung, darunter die Mitarbeitenden.

Dienen bedeutet eine Abschaffung dieses Prinzips:

Die dienende Leitung fragt sich:

  • Wie kann ich Bedingungen so gestalten, wie kann ich für meine Teammitglieder so da sein, dass diese aus eigenem Willen, aus ihrer eigenen Motivation heraus ihre besten Leitungen für die Kinder und Familien bringen.
  • Wie kann ich mit ihnen so umgehen, dass sie selbstbewusster werden, Verantwortung übernehmen, mutiger werden, ihre Stärken einbringen und am gemeinsamen Sinn arbeiten.
  • Wie kann ich sie dazu einladen, auch ihren weniger guten Seiten zu begegnen, ohne sich dafür schlecht zu machen und gleichzeitig gewillt zu sein, damit im Sinne der Gemeinschaft umzugehen.
  • Wie inspiriere ich sie zu ungewohnten Überlegungen, zu einem Blick in die Zukunft, zum Überschreiten ihrer gewohnten Denkweisen?

Was dies meint wird deutlich, wenn du dich in die Position der/des Geführten begibst.

Was wünschst du dir von deinem Chef oder deiner Chefin? Was macht dich glücklich in meiner Arbeit? Was willst du verwirklichen?

Möchtest du dich weiter entwickeln, möchtest du deine Ideen umsetzen können, möchtest du um den besten Weg mit deinen Kolleg*innen konstruktiv ringen …

Wie genial, wenn da eine Führung ist, die sich als dienend versteht und dir Gelegenheiten gibt, all das zu verwirklichen.

Wenn du jetzt sagst: Spannende Gedanken, ich will mehr wissen, dann lade ich dich herzlich zum nächsten Blogbeitrag ein.

Dörte Mülheims Profilbild
Ich bin

Dörte Mülheims

Expertin für Führung und Qualität in Kitas

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